Halbzeit bei der ICE
Modernisierung
Feierliche Übergabe des 30. redesignten ICE 1 von DB Fahrzeuginstandhaltung an DB Fernverkehr
Stolz übergibt da Personal des DB Werks Nürnberg den 30. redesignten ICE 1 an DB Fernverkehr.
Foto: Lars Brüggemann
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Übergabe des 30. redesignten ICE 1 (Bild links) Feierlich wird eine Urkunde für die Übergabe des 30. modernisierten ICE 1 übergeben.
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Der 30. redesignte ICE 1 verläßt die Halle des Werk Nürnberg (Bild links) Mit Spannung wurde das Rollout des ICE 1 erwartet.
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Noch fehlt dem Zug der hintere Teil, der anschließend angekuppelt wurde (Bild links) Der Triebkopf 401 576. Aufwändig musste der Zug noch den hinteren Zugteil der auf dem Gleis links im Bild noch in der Halle stand ankuppeln. Danach wurden im Zug noch die letzten Arbeiten ausgeführt.
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Gleich steht der Zug wieder unter Spannung der Fahrleitung (Bild links) Auf dem Gleis links neben dem Zug steht noch der hintere Zugteil des langen Zuges. Ein kompletter ICE 1 wäre zu lang um in die Halle als kompletter Zug zu fahren. Nach mehr wie einer Stunde hatte der Zug das Werk in Nürnberg nach Hamburg verlassen.
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Halbzeit bei der ICE Modernisierung

Der 30. ICE der ersten Generation wurde am 8. Februar nach umfangreicher Modernisierung an DB Fernverkehr AG übergeben. Die Belegschaft des Werk Nürnberg hatte allen Grund zu feiern und stellte sich stolz vor den 30 modernisierten ICE. Damit ist Halbzeit des Redesign-Programms der Deutschen Bahn AG. Nach dem Rollout des ersten Teil Zuges aus der Halle, musste noch der zweite Teil an den Zug gekuppelt werden. Die Halle im Werk Nürnberg wäre zu klein, einen ICE Zug in kompletter Länge in die Halle zu stellen. Kurz nach dem der Zug wieder vollständig zusammengekuppelt war, wurde er nach Hamburg überführt, damit er wieder im Planeinsatz gelangen konnte. Die DB investiert 180 Millionen Euro, um die gesamte ICE-1-Flotte auf den neuesten Stand der Technik zu bringen. Die DB Fahrzeuginstandhaltung GmbH ist mit dem bisher größten Modernisierungsprojekt des Unternehmens beauftragt.
Insgesamt werden 118 Triebköpfe und 708 ICE-Mittelwagen aufgearbeitet. Im Mittelpunkt stehen die Revision der mittlerweile rund 15 Jahre alten Züge und der komplette Austausch der gesamten Inneneinrichtung der Fahrzeuge. Mit neuer Farbgebung, modernen Sitzen, Tischen und Bodenbelägen passt die Bahn im Werk Nürnberg die Ausstattung das Design der neuesten ICE-Generation an. Pro Mittelwagen werden dabei bis zu 12.000 Einzelteile ausgebaut, erneuert und wieder eingebaut werden. „Für unsere Kunden wird der Reisekomfort durch den Einbau von Steckdosen am Platz, moderne Displays für die Fahrgastinformation und ein elektronisches Sitzplatzreservierungssystem verbessert“, sagte Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr. Die modernisierten Zügen haben Ledersitze in der ersten Klasse und Stoffsitze in der zweiten Klasse, Reisende mit tragbaren Computern wissen die Steckdosen am Platz sehr zu schätzen. Die Grundsubstanz der Züge sei gut, so die Bahn und man könne die Züge noch zehn bis 15 Jahre einsetzen. Die Triebköpfe bekommen neue Drehgestellrahmen, Relais, Elektronik Steckkarten und viele andere Teile werden ausgetauscht. Die modernisierten ICE 1 –Züge sind besonders behindertenfreundlich. Für Blinde gibt es Piktrogrammbeschriftungen und Rollstuhlfahrer haben besonders geräumige Plätze im 1. Klasse Bereich.
Im Rahmen der Revision erhalten die Triebköpfe neue Drehgestellrahmen. Dazu gehören vor allem die Überarbeitung der Bremse, die Modernisierung der Gleitschutzgeber – Sensoren, die die Antriebskraft messen –, einschließlich Zuleitung und Steckverbindungen. Auch die Energieversorgung der Klimaanlagen wird komplett dem aktuellen Stand der Technik angepasst.
Spätestens zum Fahrplanwechsel Ende 2008 sollen alle 59 ICE 1 in neuem Glanz wieder auf den Schienen fahren. „Mit diesem exponierten Leistungsnachweis können wir uns am Markt als Full-Service Dienstleister im Bereich Fahrzeuginstandhaltung weiter positionieren“, sagte Johannes Keil, Geschäftsführer der DB Fahrzeuginstandhaltung.
Dabei wendet die DB Fahrzeuginstandhaltung zum ersten Mal ein Fertigungsverfahren nach Industriestandard an. Die Durchführung des im Jahr 2005 gestarteten Modernisierungsprogramms erfolgt in bahneigener Regie. „Die interdisziplinäre Zusammenarbeit über alle Bereiche der Bahn läuft reibungslos und ist ein Erfolgsgarant für das Projekt“, so Michael Otto, Leiter des Werks Nürnberg.
Das Ausbesserungswerk (AW) Nürnberg gibt es seit 1912. Damals war es eine Nebenwerkstätte des gegenüberliegenden Güterbahnhofs. In der Zeit von 1945 bis 1953 wurde es ausgeweitet für die Ausbesserung von Diesel- und Großlokomotiven und wurde in AW Nürnberg umbenannt. Bis 1987 lag der Schwerpunkt in der Instandsetzung von Dieselloks- und Triebwagen. Mit dem Beginn des ICE-Zeitalters bei der Bahn, wurde es 1991 zum AW für den ICE. Für die Zeit nach dem ICE-Redesign stehen dem Werk in Nürnberg noch keine weiteren Aufträge ins Haus. Kleinere Arbeiten, auch für DB-externe werden heute bereits ausgeführt. Pläne für die Zukunft gibt es viele. Der ICE 2 ist auch bereits in die Jahre gekommen, ein Redesign für den ICE 2 ist bereits angedacht und die hier die Ausführung im Werk Nürnberg. Weiter ist die Modernisierung der Baureihe 420 vorgesehen. Die Bahn hofft, wenn sie weitere Ausschreibungen gewinnt, den Standort in Nürnberg durch weitere Modernisierungsmaßnahmen zu sichern. Für Baden-Württemberg möchte man für den S-Bahnverkehr die Baureihe 420 an den Standard der neuen S-Bahntriebwagen 423 anpassen. Das Werk Nürnberg spricht davon, das weitere Aufträge in Sicht sind.

DB PI / Lars Brüggemann
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